Niederländischer General zu Gast in Schleswig-Holstein

09.04.2018

Der Einladung des Landesfachausschusses Sicherheit und Verteidigung folgte Generalleutnant a.D. Ton van Loon und trug als Gastreferent auf dem Frühjahrsempfang am 26. März 2018 vor. General van Loon plädierte in seinem Vortrag „Mehr Deutsche Sicherheitsverantwortung in Europa“ für eine weitergehende europäische Kooperation sowohl in der Verteidigungspolitik als auch in der Rüstung. Er beleuchtete weitere Herausforderungen aktueller Sicherheitspolitik wie die Bedrohung im Cyber- und Informationsraum und hybrider Kriegsführung. So gebe es mittlerweile durch staatliche und zwischenstaatliche Akteure, nachweisbare Bestrebungen, unser Verständnis von neutraler, politischer Meinungsbildung zu beschädigen - und sei dies nur mit zweifelhaften Behauptungen und Desinformation. Dies beinträchtige die freie Meinungsbildung und -äußerung sowie eine objektive Berichterstattung.

Die Probleme, die die Menschen in Schleswig-Holstein direkt und indirekt betreffen, sind nur gemeinsam zu lösen. Sie bedürfen im Entscheidungsprozess einer unabhängigen Meinungsbildung in der Öffentlichkeit und eines gesellschaftlichen Konsens. Als Beispiel sei hier nur der grenzüberschreitende Personen- und Warenverkehr über die Ostsee oder die Abstimmung zwischen den Küstenbundesländern und den Anrainerstaaten der Ostsee genannt. Wie eng die Bundeswehr in Schleswig-Holstein mit dem Niederländischen Militär zusammenarbeitet, zeigt die gerade erfolgte Unterstellung der Flugabwehrraketengruppe 61 aus Todendorf unter niederländisches Kommando. Darüber hinaus kooperiert auch das Seebataillon aus Eckernförde mit dem niederländischen Korps Mariniers.

Der Beitrag von General van Loon hatte somit nicht nur eine hohe Aktualität, sondern unterstreicht die Notwendigkeit sicherheitspolitischer Diskussion und Expertise in Schleswig-Holstein. Seinem humorvollen und anschaulich dargestellten Vortrag folgten neben Mitgliedern des Landtages, aktiven Militärs und Angehörigen des Landesfachauschusses weitere Gäste. Nach einer Diskussion mit dem Referenten wurden die gesetzten Impulse bei einem Imbiss und Getränken weiter vertieft.