Anhaltender Druck auf Landwirte im Lande

16.12.2020

Die Rahmenbedingungen für die landwirtschaftlichen Betriebe im Lande sind weiter von vielen ungelösten Problemen gekennzeichnet. Für den Konflikt zwischen Schutz des Wolfes und Erhaltung der Weidetierhaltung haben EU und Bund keine Lösung in Aussicht gestellt. Aufgrund des engen rechtlichen Korsetts können Länder und Kreise hier nur mit sehr geringem Spielraum agieren. Sorge bereitet uns in Dithmarschen der Fortbestand der Deichschäfereien. Im Winter werden im Hinterland gepachtete Weideflächen benötigt bis die Schafe im Frühjahr wieder auf die Deiche können. Hier ergaben sich in den letzten Jahren erhebliche Risse durch Wölfe. Die wolfabweisenden Zäune der Winterweiden bedeuten einen Arbeitsaufwand, der die Wirtschaftlichkeit der Schafhaltung für die Deichschäfer in Frage stellt. Jedoch ist die Schafbeweidung der Deiche und des Vorlands für den Küstenschutz unabdingbar. Ich erwarte von EU und Bund, dass es wolfsfreie Regionen mit besonderen Verhältnissen wie an der Westküste Schleswig-Holsteins geben muss.

Große Sorge bereitet die massiv zunehmende Zahl an Wildgänsen. Ohne zusätzliche begräste Flächen im Vorland und eine Bestandsminderung wird das Kahlfressen von Wintergetreideschlägen und die Ertragsminderung auf Grünland nicht verhindert werden.

Bei den roten Gebieten der Düngerverordnung konnte eine deutliche Minderung der Flächen erreicht werden. Der agrarpolitische Sprecher der CDU Landtagsfraktion Heiner Rickers hat erfolgreich entscheidenden Einfluss auch auf Schaltstellen in Berlin genommen. Sein Einsatz ist vorbildlich und Beleg für die wichtige Interessenvertretung für die Landwirte durch die CDU.

Bundeslandwirtschaftsministern Julia Klöckner hat jüngst erneut und berechtigt mehr Wertschätzung für die lebensmittelproduzierenden Bauern gefordert. Die Preise für Milch und Fleisch sind existenzzerstörend. Der Handel muss hier reagieren, sonst beschleunigt sich das Höfesterben.

Die CDU Dithmarschen sieht sich als politische Interessenvertretung. Kreisvorstand, Kreistagsfraktion, unsere Bundestagsabgeordneten Astrid Damerow und Mark Helfrich sowie Landtagsabgeordneter Andreas Hein und ich setzen uns für die bäuerliche Landwirtschaft ein. So diskutieren wir auch mit, wie man im ländlichen Raum der beginnenden Flächenkonkurrenz zu PV Freiflächenanlagen begegnet. Bei Grenzertrags-böden und Lagen unmittelbar an Bahnlinien ist Akzeptanz in der Regel herzustellen. Die Planungshoheit liegt bei den Gemeinden, die sich mit der Flächenkonkurrenz beschäftigen. Die CDU Kommunalpolitiker suchen hier nach vertretbaren Lösungen.

Volker Nielsen
Kreisvorsitzender
CDU Dithmarschen