CDU in Schleswig-Holstein verabschiedet Rendsburger Erklärung!

20.09.2025
Beschluss

Rendsburger Erklärung zur Kinder-, Jugend- und Familienpolitik: „Miteinander. Füreinander. Generationsübergreifend zusammenhalten.“

Im Rahmen ihrer Klausurtagung am 19./20. September 2025 in Rendsburg hat die CDU in Schleswig-Holstein die Rendsburger Erklärung zur Kinder-, Jugend- und Familienpolitik verabschiedet. Die Erklärung „Miteinander. Füreinander. Generationsübergreifend zusammenhalten.“ wurde mit großer Mehrheit verabschiedet. Zuvor hatte die CDU Schleswig-Holstein die Erklärung und weitere zentrale Herausforderungen in der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik mit Karin Prien, Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend diskutiert. Als weitere Expertinnen waren Privatdozentin Dr. Kerstin Paschke, Geschäftsführende Oberärztin an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik, Universitätsklinikum Eppendorf, und Oda Wolff, Bereichsleitung Familienzentren und aufsuchende Hilfen für Familien, Diakonie Rendsburg-Eckernförde, zu Gast bei der CDU in Schleswig-Holstein.

Die Rendsburger Erklärung ist zum heutigen Weltkindertag am 20. September ein zentrales Bekenntnis der CDU in Schleswig-Holstein zu Kindern, Jugendlichen, Familien sowie Seniorinnen und Senioren.

Die CDU in Schleswig-Holstein fordert u. a.:

·         die Einführung eines Familienzeitkontos. Erwerbstätige sollen im Rahmen ihrer regulären Arbeitszeit ein Zeitguthaben ansparen können, ähnlich wie bei einem Arbeitszeit- oder Lebensarbeitszeitkonto. Dieses Guthaben kann flexibel und bedarfsgerecht eingesetzt werden – etwa für Erziehungs- und Elternzeiten, für die Begleitung von Kindern in wichtigen Entwicklungsphasen, für die Pflege von Angehörigen oder auch für eigene Weiterbildungs- und Qualifizierungsphasen,

·         die Verpflichtung eines Kitabesuches im letzten Kita-Jahr von Kindern mit nachgewiesenem motorischen und/oder sprachlichen Förderbedarf sowie entsprechender verpflichtender Förderung,

·         die Überprüfung der abgesenkten Einkommensgrenze beim Elterngeld und die Flexibilisierung des Elterngeldes hinsichtlich einer sogenannten „Großelternzeit“ für berufstätige Großeltern,

·         die Einführung einer Verbrauchssteuer auf Getränke mit hohem Zuckeranteil, um den Zuckerkonsum zu reduzieren, sowie den Verkauf von Energy-Drinks erst ab 16 Jahren,

·         eine niedrigschwellige Umsetzung von Jugendbeteiligung. Demokratie kann gar nicht früh genug gelernt und gelebt werden,

·         die Einführung und Förderung flexibler und bedarfsgerechter Rufbus- und Bürgerbussysteme zur Sicherstellung der Mobilität im Alter.

 

Dazu erklärt Lukas Kilian MdL, Generalsekretär der CDU Schleswig-Holstein: „Als Volkspartei hat die CDU alle Altersgruppen im Blick. Passend zum heutigen Weltkindertag bekräftigen wir mit der Rendsburger Erklärung unsere Haltung, dass Kinder, Jugendliche und Familie im Zentrum christdemokratischer Politik stehen und Ausgangspunkt unserer Handlungen sind. Im Rahmen unserer Beratungen haben wir nicht nur politische Perspektiven mit einbezogen, sondern explizit auch Wissenschaft und Praxis. Mit Privatdozentin Dr. Kerstin Paschke und Oda Wolff konnten wir einen verschärften Blick auf die aktuellen Herausforderungen in der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik werfen.

Die CDU in Schleswig-Holstein fordert in der Rendsburger Erklärung u. a. eine Verbesserung beim Elterngeld. Das Elterngeld ist eine Erfolgsgeschichte und ein bedeutender Schritt für mehr Familienfreundlichkeit und Partnerschaftlichkeit – eingeführt durch die CDU. Die jüngste Absenkung der Einkommensgrenze beim Elterngeld halten wir für falsch und fordern eine Überprüfung. Darüber hinaus wollen wir das Elterngeld weiterentwickeln und es partnerschaftlicher und gerechter gestalten. Außerdem möchten wir die Elternzeit um einen Monat für Angehörige zweiten Grades erweitern. Künftig soll es etwa Großeltern möglich sein, einen Monat „Großelternzeit“ zu nehmen.“

Bundesministerin Karin Prien, stellvertretende CDU-Landes- und Bundesvorsitzende: „Starke Familien, starkes Land: Wir nehmen Jung und Alt, Eltern und Kinder und Jugendliche in den Blick. Und Bildung ist der Schlüssel dazu. Starke Familien sind wichtiger denn je – für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft, für die Zukunft unserer Wirtschaft und für die Sicherung unseres Sozialstaats. Das schließt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein, die frühkindliche Bildung, den Übergang zur Schule und von der Schule in den Beruf. Und das schließt lebenslanges Lernen mit ein, damit Selbstbestimmung und aktive Teilhabe bis ins hohe Alter möglich sind.“

Cornelia Schmachtenberg MdL, Leiterin der Arbeitsgruppe und kinder- und jugendpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, abschließend: „Als CDU in Schleswig-Holstein haben wir beschlossen, dass Kinder, bei denen im Rahmen der Viereinhalbjährigen-Untersuchung ein allgemeiner motorischer und/oder sprachlicher Förderbedarf festgestellt wird, frühzeitige Förderung erfahren. Das bedeutet für uns, dass Kinder verpflichtend das letzte Kita-Jahr vor der Schule eine Kita besuchen sollen, um entsprechend in einer Gemeinschaft gefördert zu werden. Klar ist für uns: Kein Kind darf durchs Raster fallen. Frühzeitige Förderung und individuelle Begleitung sind entscheidend, um allen Kindern faire Startbedingungen zu ermöglichen. Darüber hinaus setzen wir uns für einen klaren Anforderungskatalog ein, der definiert, welche Kompetenzen Kinder bei der Einschulung mitbringen müssen. Diese Vorgaben müssen frühzeitig, transparent und verbindlich im Kita-Alltag verankert werden. Dadurch bekommen auch die Kitas Hilfestellungen und können frühzeitig mit der Förderung beginnen.

Kinder und Jugendliche sind ein zentraler Teil unserer Gesellschaft – und dennoch können sie nur in begrenztem Maße über politische Entscheidungen mitbestimmen. Sie sind meist nicht wahlberechtigt und deshalb weniger an den formalen Entscheidungsprozessen beteiligt als Erwachsene. Gerade deshalb ist es entscheidend, ihre Stimmen frühzeitig zu hören und ihre Anliegen ernst zu nehmen. Jugendbeteiligung vermittelt jungen Menschen Selbstwirksamkeit, stärkt das Demokratieverständnis und fördert Verantwortungsbewusstsein. Wer früh erlebt, dass die eigene Meinung gehört wird und Wirkung entfalten kann, wird auch später aktiver am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Dabei wollen wir Beteiligung nicht nur auf das Schreiben von Berichten oder formale Anhörungen beschränken, sondern echte Mitgestaltung ermöglichen. Wir wollen daher einen Pakt für Demokratie ins Leben rufen und die Mitbestimmung niedrigschwellig gestalten.“